Maschinenbau «Made in Switzerland» bildet auch im 21. Jahrhundert eine erfolgreiche Basis industrieller Wertschöpfung. Ingenieur-Know-how, beherrschte Entwicklungsprozesse, gezielter, kompetenter Methodeneinsatz und eine qualitativ hochstehend mechanische Fertigung sind erforderliche Tugenden. Doch erst die Maschinenanwenderunterstützung in der Prozessführung, erweiterte Sensorik im Verbund intelligentem Datenhandling, der Einsatz leistungsfähigerer Werkstoffe für Schlüsselkomponenten oder optimierte Wirtschaftlichkeit sind Eigenschaften, die Produktionsmittel aus dem Hochlohnland Schweiz hier und im weltweiten Einsatz wettbewerbsfähig machen.

Die Wahl neuer Materialien kann alleine wegen einer bestimmten Eigenschaft, beispielsweise hohe spezifische Festigkeit, motiviert sein. Öfter geht es jedoch um einen grundlegenden Richtungswechsel für Werkstoffe, die ebenso leistungsfähig wie wirtschaftlich sind. Eine erhöhte Bedeutung kommt der Integration zusätzlicher Funktionen zu. Integrierte oder sogar immanente Sensorik und hohe Integrationsdichte in der Urform ermöglichen nicht nur intelligentere Produktionssysteme, sie eliminieren auch den nachträglichen, fehleranfälligen und aufwändigen Anbau in der Montage.


Hochproduktiver Stanzautomat

Stössel Stanzautomat (Quelle: Bruderer AG)
Stössel eines Stanzautomats

Stanzautomaten bearbeiten heute mit bis zu 2000 Hüben pro Minute Präzisionsteile wie Elektronikstecker. Bei Beschleunigungen von über 100 g nimmt der Verschleiss in den Lagern stark zu. Deshalb wurde mit konsequentem Leichtbau die träge Masse im Triebwerk reduziert. Für den Stössel, welcher die bewegliche Hälfte des Werkzeugs trägt, konnte die Masse mit dem Einsatz von kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) um über 70% reduziert werden. Eine besondere Anforderung stellte dabei die Dauerfestigkeit dar: In einem Jahr erfährt der Stössel über 1 Milliarde Lastwechsel.


Hochintegrierte Maschinenbetten

Maschinenbett aus Mineralguss
Maschinenbett aus Mineralguss

Mineralguss (Polymerbeton) wird seit mehreren Jahrzehnten für Betten im Präzisionsmaschinenbau eingesetzt. Der kontinuierlich wachsende Marktanteil geht nicht nur auf die geschätzten Eigenschaften wie hohe thermische Trägheit oder gute Dämpfungseigenschaften zurück. Von Interesse sind vor allem die hohe Integrationsfähigkeit von verschiedensten Maschinenfunktionen, wie Versorgungsleitungen und Präzisionsflächen zum Anbau von Komponenten, die flexible Disposition mit kurzen Durchlaufzeiten und die Wirtschaftlichkeit durch hohe Wertschöpfung im Giessprozess.